Da stehen wir nun, 26…, ok 29…, also gut 30, Studium, Ausbildung, alles hinter uns. Voller Erwartungen und diffusen Bildern aus Fernsehserien im Kopf haben wir uns ins Arbeitsleben gestürzt. Und jetzt?
Das Leben ist keine Fernsehserie.
Schade eigentlich, dabei könnten wir uns das so gut vorstellen: schickes Apartment, immer toll angezogen und perfekt geschminkt verbringen wir unsere Freizeit (die selbstverständlich den größten Teil unserer Zeit einnimmt) damit unser Privat- und Beziehungsleben zu ordnen und zu pflegen, shoppen zu gehen oder einfach in Restaurants, Clubs oder Bars (nur die schicksten und angesagtesten) mit unseren Freundinnen (wie wir toll angezogen und gestylt) abzuhängen. Unser Job ist unglaublich glamourös und alle unsere Kollegen könnten auch ohne weiteres als Modells arbeiten (bis auf den einen etwas seltsamen aber doch netten Typ der immer so gute Ratschläge für alle Lebenslagen hat). Selbstverständlich verdienen wir dabei unglaublich viel Geld, so dass wir uns die bereits erwähnte Wohnung (zentral gelegen, aber kein Verkehrslärm, großzügig geschnitten, Dachterrasse, Vollbad), Designerklamotten und -accessoires und regelmäßige Abende in schicken und angesagten Restaurants, Clubs und Bars locker leisten können. Und das, obwohl wir eigentlich nur gelegentlich Zeit im Büro verbringen und dann auch nur, um uns mit unseren Kollegen über Sex- und Beziehungsfragen auszutauschen.
Gibt es Probleme, sind sie bis zum Ende der Folge (des Tages, oder zumindest der Woche) wieder gelöst.
So ein Leben könnten wir uns super vorstellen. Ein Leben wie Ally McBeal, Carrie Bradshaw oder zumindest Susan Mayer sollte es sein. Und was haben wir? Einen Job bei dem wir mehr Zeit verbringen als Zuhause, der irgendwie unglamourös ist und bei dem wir im Monat gerade mal soviel verdienen wie die Handtaschen in unseren Lieblingszeitschriften kosten (pro Stück). Dabei haben wir doch alles versucht! Wir haben uns voll und ganz auf unsere Beziehung und Designerschuhe konzentriert, aber hat uns das weitergeholfen? Nein, leider nicht. Ist das ein Grund aufzugeben? Nein, auf keinen Fall! Ich mache weiter!
Ich kann dieses Gerede über Selbstverwirklichung und Erfüllung finden im Beruf sowiso nicht ausstehen, dafür bin ich nicht protestantisch genug. Ich gehe also arbeiten und versuche mich weiterhin auf mein Privatleben und die Welt um uns herum zu konzentrieren.
Und irgenwann muss doch das Glamourleben mal anfangen…
12. Juni 2007
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1 Kommentar:
Hi Zoe,
pinkfarbener Hintergrund, eine Katze im Bild und dann dein Jammern, dass du statt in einer pro7-serien-staffage zu landen, im miesen Selbstausbeuter-Werbe-Mief gelandet bist.
Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich jetzt ein ganz eindeutiges, gar nicht so vorteilhaftes Bild von dir. [Eigentlich vorwiegend durch die Sache mit der Katze]
Kann aber nicht sein.
Ich glaube, du bist - oft - auch orangefarben oder auch silbergrau im Hintergrund, statt Katze auch mal mit einem Chamäloenkopf versehen und .... was die Sache mit den begehbaren Kleiderschränken angeht, die immer wieder zu Serien-Highlights abgelichtet werden, da kenn ich mich schlicht zu schlecht aus. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, da draußen gibt es noch mehr zu sehen ....
c.
p.s. dein blog bleibt auf jeden fall geloggt
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